Frühlings-Winter-Märzen-WB vom 27. bis 29.3.2020

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    • #14847
      Bibertaler
      Moderator

      Servus zusammen,

      „ist bis Dreikönig kein Winter, komm auch keiner dahinter“, so schrieb ich bereits Mitte Jänner. Heute kann man mit nickendem Kopf nur zustimmen. Der Winter 2019/2020 ist in einem Wort – bemerkenswert, in vielerlei Hinsicht. Eher wenig Schnee in den tiefen Lagen, untere Mittelmäßigkeit in den höheren Lagen der Alpen, zumindest ein paar kalte Tage zum Beschneien, dafür zumindest gut brauchbares Kaiserwetter im Jänner, ehe Mitte März das zumindest in sportlicher Hinsicht viel zu frühe Wintersaisonende verfällt wurde. Gut, der Frühling ist nun einmal nicht aufzuhalten. Überall sprießt es: Forsythien blühen, Krokusse aller Façon, Märzenbecher und Traubenhyazinthen bilden impressionistische Gartenlandschaften, ja sogar Osterglocken läuten die Eiersuche über einen Monat zu früh ein. Beim Blick in die Höhe entlang der oft schon grünen Berghänge bemerkt man die ersten Cumuli, aufgebaut durch die Thermik der nun stetig kräftiger werdenden Sonnenstrahlen und darunter weiße Bänder der verwaisten Skipisten. Der Anblick schmerzt etwas. Schließlich ist gerade jetzt die schönste Zeit. Oben noch Winter, Schnee und Eis, für einen halben Tag in der kalten Jahreszeit und dann am Nachmittag hinunter in den Frühling, die Wärme genießen, ins Café sitzen, Freunde treffen, an der Innpromenade flanieren. Tja, und nun? Die Tatsache, dass flanieren und auch Freunde treffen nicht geht, damit sind wir ja jetzt nicht allein. Aber dass uns Mutter Natur dermaßen ärgern möchte… „Kommt der Frost im Jänner nicht, zeigt im März er sein Gesicht.“ Frostige Nächte in weiten Teilen Europas, oft mäßiger, teils auch strenger Frost, unangenehmer Ostwind, den man sich im vergangenen Winter so sehr gewünscht hätte. Und nun steht an dem vor unserer Tür stehendem Wochenende nach wieder sehr milden Temperaturen der vergangenen Tage ein weiterer Spätwintereinbruch bevor. Was soll man da heuer noch dazu sagen – vielleicht ein einfaches „herzlich Willkommen zur dieswöchentlichen Wetterbesprechung“.

      Geopotential auf 300 hPa und Isotachen (links) sowie Bodendruck (rechts) (Quelle: Ertel2.uibk.ac.at, ACINN)

      Großwetterlage
      Geprägt von hohem Luftdruck starten wir ins Wochenende. Die beiden Hauptakteure heißen Jürgen, mit Zentrum über Osteuropa und Keywan über dem Atlantik südlich von Island. Beide sind eine Art Teilstück einer weitreichenden Hochdruckbrücke, die quasi bis zum Gelben Meer reicht. Des Weiteren müssen wir uns mit Tief Mareike über dem Nordmeer beschäftigen, die sich die zwischen Jürgen und Keywan liegende Frontenreste einverleibt, und auch Tief Liebgard über dem Tyrrhenischen Meer möchte nochmal etwas mitspielen. Nicht nur für DACH heißt das fürs Erste Sonne pur bei strahlend blauem Himmel, nur gelegentlich können auch mal hohe Wolkenfelder durchziehen, die bringen aber nicht ein sterbens Tröpfchen. Südlich des Alpenhauptkammes und zeitweise auch darüber schwappend sind die Wolken dagegen dank Liebgard etwas dichter, Niederschläge halten sich aber zumindest im Italienischen Alpenraum in Grenzen. Darin eingearbeitet ist auch etwas Saharastaub, der auch schon gestern für dichtere Cirren gesorgt hat. Dieser Staub bleibt auch bis zum Eintreffen der neuen Luftmasse ab Sonntag in der Luft, die effektive Wirksamkeit bleibt dahingestellt. Kleine Info am Rande, im Alpenraum kann dieser mit aufkommendem Südföhn teils in die Täler gemischt werden. Im Wipptal südlich von Innsbruck ist dies scheinbar schon der Fall. Die Webcam von der Seegrube aus in Richtung Brenner sieht merkwürdig diesig bzw. staubig aus.

      Bodendruckvorhersage mit Fronten (Quelle: Wetterpate.de, FUBerlin,DWD)

      Satbild Freitag 12 UTC (Quelle: sat24.com)

       

      Am Samstag singen die Singvögel einen erneut sonnigen Tag ein. Dieser startet zwar vor allem im Osten und Süden teils mit leichtem Frost, die Kaltluftschicht wird aber rasch thermisch aufgebrochen und es bleibt sonnig, mild und trocken. Der dafür verantwortliche Jürgen verabschiedet sich aber allmählich nach Osten. Derweil verstärkt sich Keywan auf über 1050 hPa, was Mareike weiter nach Norden zwingt. Ihre Kaltfront jedoch gelangt mit der nördlichen Strömung auf den Weg zu uns, liegt aber am Mittag noch von der Ostsee über das Schwedische Schonen und Dänemark bis nach Schottland. Die Niederschläge daraus bleiben aber an den Skanden hängen und daher fällt die Front erstmal nur durch die dort stärkere Bewölkung auf. Im Geopotential ist sie als südwärts verlagernder Trog aber weiterhin erkennbar. Die bereits kühlere Luft über Norddeutschland hat damit noch nichts zu tun. Das ist noch der Frontenrest, der im weiteren Verlauf von Mareike sozusagen überfahren wird. Das ändert aber nichts an den bedingt weniger milden Höchstwerten dort, Berlin und Leipzig sind davor aber zunächst noch nicht direkt beeinflusst. Im Süden lässt die Luftmasse die 20°C möglich erscheinen, also schon ziemlich frühlingshaft trotz des eher nördlichen Windes und auch die Wetterzustände sollten soweit klar sein.

      Saharastaubvorhersage Skiron für Samstag 12 UTC (Quelle: https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe University of Athen)
      rechts am Boden, links in der ganzen Atmospäre

      In der Nacht auf Sonntag arbeitet sich der Trog samt Winterluft weiter nach Süden voran. Auch der Wind zieht leicht an, somit ist die Auskühlung nicht mehr so gegeben wie noch in den letzten Tagen. Leicht frostig ist vor allem noch in höheren Mittelgebirgslagen sowie in Unterfranken, sonst bleibt es bei gering positiven Tiefstwerten. Trogvorderseitig gehen in der zweiten Nachthälfte von der Ostsee her kommend erste Schauer auf Landgang. Zunächst ist nur MeckPom betroffen, erste Signale reichen aber bereits bis nach Berlin. Außerdem sinkt die Schneefallgrenze rasch bis weit hinunter, sodass im Verlauf auch in tiefen Lagen nasse Flocken vom Himmel fallen können. Mit der nun auch auf Nord drehenden Strömung beginnen auch die Nordstaulagen interessante zu werden. Sauerland, Thüringer Wald, Harz und Erzgebirge und wenig später auch die Alpen zeigen an ihren Nordrändern erste Schauersignale an. Bei Letzteren liegt die Schneefallgrenze wegen der noch nicht angekommenen Kaltluft recht hoch in mittleren Lagen, aber das wird noch.

      Der Sonntag beginnt damit eher als Wolkentag. Die noch am Samstag zu sehende Sonne zeigt sich nur mehr zeitweise und vor allem in den Nordstaubereichen muss mit längerer dichter Bewölkung gerechnet werden. Im Bereich des Troges schlägt es zudem gebietsweise vom Himmel nieder, im ersten Moment meist noch in flüssiger, kurz darauf und spätestens bis zum Abend dann oftmals in fester Form sogar bis in die tiefen Lagen. Ein großer Teil der Niederschläge bleibt dabei zwischen den östlichen Mittelgebirgen hängen. Inwieweit das zum Beispiel Leipzig beträfe, können unsere Lokalexperten besser beurteilen, schließlich ist da schon ein ordentlicher Abstand von mehr als einem Meter bis zum Erzgebirge. An den Alpen zeigt sich ein ähnliches Bild. Vor allem am Nordrand sind die Intensitäten höher als inneralpin. Die kalte Luft kommt hier aber erst in der Nacht zum Montag an, daher kommt die weiße Überraschung wenn dann erst am Montagmorgen auf. In mittleren Lagen sind dabei schon gute 10 bis 15 cm, in Schneelöchern ist auch etwas darüber denkbar. In tiefen Lagen wie dem Inn- oder Rheintal wird der jedoch meist noch warme Boden den ersten Schwung schnell wieder abtauen und, sofern die Intensität nicht über längere Zeit kräftiger ist, wird es mit einer Schneedecke schwierig. In weiterer Folge umströmt die Kaltluft die Alpen und es kommt auf der westlichen Seite zu einer interessanten Zyklogenese, die dann über Frankreich nach Westen wandert – ausnahmsweise mal nicht über Genua nach Italien…wer könnte es dem Tief auch übel nehmen. Fürs Induzieren von Stauniederschlägen auf der Alpensüdseite reicht es aber allemal noch, aber das ist für unser Turnier dann eh nicht mehr relevant.


      Schneevorhersage ICON Neuschnee mit SFG (rechts) und Neuschneemengen bis Montagmorgen (links) (Quelle: wetter3.de)

      Die Städte im Einzelnen
      Berlin
      Am Samstag ziemlich sonnig und trocken, bei schwachem Nordwind maximal um 14°C, nachts zwischen 0 und 2°C, je nach Stadtlage. In der Nacht auf Sonntag zum Morgen hin bei 2°C erste Tropfen denkbar, am Vormittag dann weiterer leichter Regen, geringer Tagesgang, je nachdem, wie schnell die Kaltluft mit mäßigem Nordwind vorankommt, maximal 5-6°C. Bis zum Abend teils wieder Auflockerungen möglich, teils aber auch Schneeschauer. Bei längerem Aufklaren auf Montag frostig.

      Leipzig
      Nach knapp positiven Tiefstwerten in der Nacht ein heiterer Samstag, dazu trocken und trotz schwachem Nordwind mit 13°C mild. In der Nacht zum Sonntag allmähliche Bewölkungszunahme und nochmal knapp frostfrei. Im Vormittagsverlauf dann erste Tropfen, nur geringer Tagesgang und ab Mittag bei schwachem bis mäßigem Nordwind eher Abkühlung bei weiteren Schauern, im Verlauf nasse Flocken. In der Nacht zu Montag nachlassender Niederschlag und frostige Auflockerungen.

      Zürich
      Ein weiterer freundlicher bzw. besser heiterer Tag, an dem die Sonne nicht zu kurz kommt. Mild mit Werten um 15 bis 16°C und trocken bei schwachem Wind aus nordwestlichen Richtungen. In der Nacht auf Sonntag weniger Auskühlung aufgrund höherem Bedeckungsgrad als in den vergangenen Nächten und Tiefstwerte um die 4 bis 5°C. Am Sonntag nach kurzen sonnigen Abschnitten bei meist schwachem Nordostwind bis mittags Bewölkungsverdichtung und spätestens kurz nach Mittag Regentropfen. Ab dann weitere Abkühlung von maximal7 bis 8°C. Zum Sonntagabend hin kalt genug, dass Niederschlag in nassen Schnee übergeht, und am Montagmorgen verbreitet stark angezuckert. Zum Morgen hin zudem Windzunahme, eventuell Turnierrelevante Böen dabei nicht ausgeschlossen; in Summe ergiebige Niederschlagsmengen möglich.

      Wien
      Am Samstag nach Tiefstwerten von 3 bis 4°C sehr freundlich mit viel Sonne und trocken. Bei schwachem Nordwind und milden 18°C sehr angenehm, daher nochmal alle Fenster auf. Am Sonntag dann mehr Wolken, nachts daher geringere Auskühlung auf um 5°C, untertags dann meist trocken, eventuell etwas Regen/Schnee im Wienerwald, was Schwechat eher weniger beeindrucken sollte. Nochmals mild bei 14 bis 15°C und schwachem bis mäßigem Nord- bis Nordwestwind. Zum Montagmorgen hin einzelne turnierrelevante Böen nicht ausgeschlossen.

      Innsbruck
      Der Föhn vom Freitag lässt nach und lässt Saharastaub und trockene Luft im Tal zurück. Dennoch ändert sich nicht allzu viel, viel Sonne bei lockeren Quellwolken, die eigentlich keine Tropfen oder Flocken von sich geben sollten, und milden 17°C. In der Nacht zum Sonntag abgeschwächte Abkühlung, daher 3 bis 5°C Tiefstwerte. Am Sonntag nach anfänglichen sonnigen Phasen zunehmende Bewölkung und erst zum Abend hin Schauer, zuvor noch Höchstwerte von 12 bis 13°C. In der Nacht auf Montag einfließende Kaltluft (Entweder übers Unterinntal oder als Nordföhn über Seefeld, muss ich mir selber noch anschauen) und sinkende Schneefallgrenze, im Tal aber eher nur nasse Flocken ohne aufbauende Schneedecke, erst im Laufe des Montages denkbar, sofern es nicht vorher aufgeht.

      GEFS-Ensembles für Berlin (links) und München (rechts) (Quelle:meteociel.fr)

      Aussichten
      Wie geht es nun weiter? Eine viel gestellte Frage, wenn nicht sogar die Frage aller Fragen heutzutage, auf die aber aktuell niemand eine wirkliche Antwort geben kann – also bevorzugt Nicht-MeteorologInnen. Das Wetter zeigt uns, dass es eigentlich egal ist, was passiert, Wetter ist immer. Nach dem Spätwintereinbruch auf Montag zeigt der Ensembles-Trend wieder stetig nach oben. Bis zum Beginn des kommenden Wochenendes stellen sich wieder häufiger zweistellige Höchstwerte ein, an die aktuellen kommen diese aber vermutlich nicht heran. Ab dann wird es spannend. Wie entwickeln sich die Modelle weiter, was machen die Zahlen, was geben die neuen Statistiken heraus? Der GFS-Kontrolllauf hätte gern noch ein Winterwochenende für uns im Gepäck und auch andere Ensemble-Members zeichnen einen Knick oder besser eine Delle in Richtung Winter. Aber die Streuung ist gewaltig. In der Höhe ist Anfang April von -15 bis -40°C alles vorhanden, Stabile Hochdruckverhältnisse wird es wohl nicht geben. Das mittlere GFS-Geopotential zeigt ein schwächelndes Hoch auf dem Atlantik. Mit der zusätzlichen Verlagerung nach Süden macht es Platz für Tiefdruckaktivität rund um Island und unsere Strömung dreht von Nord mehr auf Nordwest. Zusammenfassen lässt es sich wohl damit, ein bisschen Regen, ein bisschen Sonne, teils viele Wolken und neben überwiegend frostfreien Nächten auch weder kalte noch warme Tage. Für die Vegetation ist das ein gutes Zeichen in der aktuellen Lage, schließlich hatte sie in den letzten beiden Jahren ziemlich zu kämpfen. Die Natur hat ein bisschen Erholung verdient, nicht nur von uns, sondern auch von pflanzenunfreundlicher Trockenheit. Aber selbst wenn die Feuchte auch mal in fester Form vom Himmel schweb, schon die alten Bauern wussten „Fürchte nicht den Schnee im März, darunter wohnt ein warmes Herz“… und mit ein bisschen Glück ist das in absehbarer Zeit der Start in ein quasi neues Jahr 2020. Wollen wir’s hoffen. Bis dahin wünsche ich euch allen erstmal viel Spaß beim Tippen, ein schönes Wochenende (auch in der eigenen vier Wänden), alles Gute und besonders wichtig: Bleibt’s gsund!!!

      Viele Grüße aus dem Tiroler Tal der Hoffnung 😉
      Bibertaler

      • Dieses Thema wurde geändert vor 4 Jahren von Bibertaler.
    • #14849
      maturz95
      Teilnehmer

      Danke Bibertaler für die super WB!

      Auch von mir ein schönes Wochenende an alle und viel Erfolg beim Tippen 🙂

       

       

    • #14850
      Kaltlufttropfen
      Teilnehmer

      Vielen Dank für die erstklassige WB!

      Gruß in die Runde

      Michael

    • #14861
      Vortex
      Teilnehmer

      Die 7 in Schkeuditz erscheint mir etwas suspekt. Passt das?

      Grüße Vortex

    • #14864
      Snab_LE
      Moderator

      Hallo zusammen,

      erstmal vielen Dank für die umfangreiche WB an Alex. Nicht nur in der höheren Troposphäre, sondern vor allem in der Grenzschicht gab es jede Menge Feinstaub am Freitag und Samstag. Zwischen Freitagvormittag und dem ersten schwachen Frontdurchlauf am Samstagabend gab es in Leipzig konstante 40-60mug/m³ PM10-Konzentration. Die hohen Werte traten dabei über weiten Teilen Deutschlands und unabhängig vom Stationsstandort (Verkehrsstandort oder Hintergrund) auf. Ursächlich kann in dem Falle die Advektion von staubreichem Aerosol aus Südosteuropa und Teilen Russlands gesehen werden. Die Leipziger Rückwärtstrajektorien des HYSPLIT-Modells vom Freitag 12UTC zeigen die Quellregion der bodennahen Luftmassen sehr anschaulich:

      Attachment 1
      Quelle: NOAA Hysplit

      Mit Blick auf die LIDAR-Messungen, die am TROPOS in Leipzig getätigt werden, zeigt sich nicht nur eine staubreiche Grenzschicht, in der sogar Blauthermikblasen sichtbar wurde, sondern in höheren Atmosphärenschichten weitere Staubschichten, die wohl Saharastaub waren.

      Attachment 2
      Quelle: http://polly.rsd.tropos.de/?p=bilder&lambda=3&Jahr=2020&Monat=03&Tag=28&Ort=1#bildanker

      Die MOSse hatten übrigens aus dem hohen Staubanteil deutlich mehr Bewölkung, inklusive weniger SD und niedrigeren Tx gesehen. Da ich mich bis kurz vor Ende der Abgabe mit meinem Zimmernachbar verquatscht hatte, wurds dann auch bei mir ein nur noch teils korrigierter MOS-Tipp, für den ich auch mit 6 Punkten gegenüber @Wetterstein abgestraft wurde, der den Samstag konsequent wolkenarm prognostiziert hatte und damit richtig lag.

      Heute gabs dann den erwarteten, deutlich aktiveren Kaltfrontdurchgang mit teils konvektiven 2,0mm am LIM im Stadtzentrum. Allerdings und da würde ich gerne Vortex Anmerkung unterstreichen, bis zum Mittag ohne feste Phase, auch wenn dies offiziell so aus Schkeuditz im 12UTC-Synop gemeldet wurde:

      AAXX 29121
      10469 01262 83105 10027 20014 30056 40225 52012 69931 76176 8672/
      333 31/// 55300 20200 30187 41187 69937 86706 88511 91008
      90760 91112 90760 91208==

      In den 10-Minuten-Werten taucht nichts dergleichen auf und auch minimal 2°C Feuchtkugeltemperatur lassen allerhöchstens wenige nasse Flocken im Regen zu. Aber wenn es so gemeldet wurde, müssen wir es wohl aktzeptieren. Nachmittags gabs dagegen auch in der Stadt Schneeregen, hier sollte allerdings die 8 als Wn in die Wertung gehen.

      Viele Grüße,
      Oscar

      Edit, Bilder sind angehangen, das direkte Einfügen funktioniert leider weiterhin nicht, evtl. sollte ich es mal mit einem anderen Browser probieren

       

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren von Snab_LE.
      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren von Snab_LE.
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    • #14870
      Kaltlufttropfen
      Teilnehmer

      Warum soll in Schkeuditz keine Flocke dabeigewesen sein?
      Außerdem finde ich schön, daß Schkeuditz einen Ns beobachtet hat (kommt irgendwie immer seltener vor)…

      Gruß in die Runde

      Michael

    • #14871
      Vortex
      Teilnehmer

      Ich habe keine Meldung in den Synops gefunden, daher frage ich.

      Grüße Vortex

    • #14879
      Vortex
      Teilnehmer

      Hallo Zusammen,

      Ich finde es sehr schade, dass sich die Turnierleitung zu meiner Frage einfach nicht äußert. 🙁 Ich hatte heute Ninjo zur VErfügung und habe nochmal geschaut. Ich verstehe nicht, wo die 7 am Vormittag herkommt und würde mich sehr über eine Stellungsnahme und ggf. Korrektur freuen.

      Danke sehr!
      Viele Grüße

      Vortex

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      • #14891
        Mammatuscloud
        Moderator

        Moin Votex,

        ich kann nicht mehr sehen als Du. Also hätte ich auch nicht wirklich weitergeholfen.

        Der Beobachter hat immer recht und solange unsere DWD-Mitarbeiter, die Zugriff auf die Augnbeobachtng haben, nichts anderes sagen, werde ich da auch nix ändern.

        Gruß Mammatus95

    • #14882
      Pfingstochse
      Teilnehmer

      Hallo Vortex,

      die FWW Schkeuditz beobachtete am Sonntag:

       

       

      Regentropfen 1028- Schneeregen° 1105- Regen° 1110-……

      Also vor dem Hauptwetter 1200 UTC für 5 Minuten Schneeregen. Daher ist die Wv=7 gerechtfertigt, und 7wwW1W2= 76176 ist korrekt.

      Beste Grüße und bleibt gesund…..Ralf, zurzeit in Potsdam

       

       

       

      • #14883
        Snab_LE
        Moderator

        Danke Ralf für die Aufklärung. In den 10-Minuten-Werten sowohl im NinJo als auch bei Kachelmannwetter ist nur der Automaten-WW58 (Leichter bis mäßiger Regen/Sprühregen) für den Zeitraum von 11-11:10UTC zu finden, daher die Verwirrung.

        Wohl eine lokale, der Höhenlage von Schkeuditz geschuldete Sache und vielleicht auch etwas Augenmaß des Beobachters 😉

        VG Oscar

    • #14884
      Kaltlufttropfen
      Teilnehmer

      Wech ein Glück, daß es in Schkeuditz den BEOACHTER noch gibt!!!

    • #14885
      Vortex
      Teilnehmer

      Danke… da hat der Beobachter mal ganz genau hingeschaut… aber fliegen ja gerade eh keine Flugzeuge 😊

      Normalerweise sagt man, dass Schnee bei normaler Schichtung nur bis Feuchttemperaturen von 1,5 Grad zu erwarten ist. Wir hatten zum Zeitpunkt 3 Grad. Auch daher meine Verwunderung.

      Man muss auch mal Glück haben, von daher Glückwunsch an die 7 Tipper.

       

      Grüße

      Vortex

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren von Vortex.
    • #14886
      Pfingstochse
      Teilnehmer

      Hallo nochmals,

      über die Wv=7 in Schkeuditz hatte ich mich ja auch „geärgert“, aber der Beobachter hatte eben 5 Minuten Mischniederschlag beobachtet. Wer weiß, ob  der „LNM“ diese Mischphase registriert hätte… Dass aber in Berlin beide Stationen am Sonntagvormittag nur die 6 beobachteten, „wurmt“ mich irgendwie!

      Ein Kollege, der in Wustermark wohnt, also nicht so weit weg von Tegel, beobachtete am Vormittag große Schneeflocken im Mischniederschlag, und meine Kollegin in Potsdam hatte mehrmals Niederschlagsphasen mit Schneeregen beobachtet, wohlgemerkt am Vormittag. Tegel und Schönefeld meldeten die Wv=6…

      so wird es eben gewesen sein. Der Beobachter hat immer recht, und wir müssen froh sein, dass es noch Beobachter geben darf. Wie las ich doch unlängst in einer Veröffentlichumg des DWD: Die menschliche Beobachtung in dieser  C-19-Krisenzeit ist wichtiger denn je an Flugwetterwarten, denn der Flugbetrieb ist ohne

      eine präzise Wettermeldung nicht aufrecht zu erhalten…In gut zwei Jahren sollen laut Planung die Sensoren die menschliche Beeobachtung vollständig übernehmen…sprich Vollautomatisierung auch der Fww’s! Schauen wir mal…Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der LNM noch längst nicht dem menschlichen Beobachter „das

      Wasser reichen kann“. Der LNM meldet z.B. im Verlauf Regen, Nieselregen, Schnee und Eiskörner (!), obwohl nur Schneeregen- und Graupelschauer beobachtet wurden…vom Beobachter wohl bemerkt!!!

      Beste Grüße nun aus Teltow und bleibt alle gesund!!!

      Ralf, der Pfingstochse

       

       

       

    • #14888
      Pfingstochse
      Teilnehmer

      Hallo Vortex,

       

      Glück in Leipzig mit der Wv=7 hatte ja nur ein Tipper, deshalb muss es  Deinerseits im obigen Text  korrekterweise heißen: Glückwunsch an DEN (einzigen) 7-Tipper :-). Ich war es nicht, genauso wie Du:-)

       

      Viele Grüße…Ralf

    • #14889
      Pfingstochse
      Teilnehmer

      @ Vortex,

      ich korrigiere mich und nehme alles zurück–> es waren doch zwei Tipper im Glück mit der Wv=7! Am kommenden WE werden wir alle mit den Nullen die volle Punktzahl erreichen 🙂 Die 7 können wir wohl bis November „verbannen“ ….

      Gruß…Ralf aus Teltow

       

    • #14892
      Mammatuscloud
      Moderator

      Ich hab am Samstag in Holzhausen mal noch den Niederschlag auf -3.0 gesetzt.

      Und lpmeso hatte sich um 10 hPa im Druck in Berlin vertippt, habe ich im Sinne der Statistik auch gefixt.

      Gruß Mammatus95

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